Kritische Metalle: Die Energiewende bekommt ein Rohstoffproblem
Für die Energiewende braucht man enorme Mengen von Spezialrohstoffen. Von denen sind einige bereits jetzt knapp, auf andere haben einzelne Staaten beinahe Monopole. Fachleute warnen schon vor den nächsten Abhängigkeiten. Denn es gibt zwar Lösungswege für das Problem – die aber dauern lange und sind unbeliebt. von Karl Urban
Wer den Schwachpunkt der Energiewende sucht, muss sich in den Straßen von Belgrad umschauen. Tausende Menschen demonstrierten in den letzten Monaten in der Hauptstadt Serbiens gegen den australisch-britischen Konzern Rio Tinto, der in Jadar im Westen des Landes ein Bergwerk für Bor und Lithium plante. Denn der Ruf der Bergbauindustrie ist schlecht und die Folgen solcher Minen für Umwelt, Gesundheit und Gesellschaft sind häufig gravierend. Das Beispiel steht für ein Dilemma der globalen Energiewende: Im gleichen Maße, in dem fossile Energieträger durch Wind- und Sonnenenergie ersetzt werden, werden viele neue Bergwerke für Metallerze notwendig. Und die will kaum jemand in der Nachbarschaft haben.
Zunächst aber führt kein Weg daran vorbei. Es bleiben der Welt nach dem Klimaabkommen von Paris noch 28 Jahre, ihren Ausstoß klimawirksamer Gase auf null zu senken. Gleichzeitig sollte der Wohlstand für derzeit 7,9 Milliarden Menschen und alle bis zur Jahrhundertmitte Geborenen sichergestellt werden. Die erneuerbare Energien gelten als wichtigste Gruppe bei Technologien, um beide Ziele gleichzeitig zu erreichen. Sie versorgen die Welt mit Primärenergie und können dabei helfen, den Ausstoß von CO2 maßgeblich zu reduzieren. Mehr erfahren..