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Serge-von-Bubnoff-Medaille

 

Serge von Bubnoff wurde als Sohn eines Arztes und Staatsrates in Sankt Petersburg geboren, wo er auch aufs Gymnasium ging und das Abitur erwarb. Da sein Vater bereits 1889 starb, siedelte die im Schwarzwald geborene Mutter 1906 mit ihren drei Söhnen nach Heidelberg über. Serge von Bubnoff studierte in Freiburg/Breisgau Geologie und promovierte dort 1912.

Infolge seiner angeborenen Schwerhörigkeit blieb er vom Kriegsdienst verschont. Nach Tätigkeiten als wissenschaftlicher Assistent und Mitarbeiter an verschiedenen Institutionen habilitierte sich Bubnoff an der Universität Breslau, wo er 1925 zum Ordentlichen Professor für Geologie und Paläontologie ernannt wurde. Seine Antrittsvorlesung trug den Titel „Philosophie der Geologie“. Seine Auffassungen dazu veröffentlichte er später. 1929 wurde Bubnoff an die Universität Greifswald berufen. 1950 trat er die Nachfolge von Hans Stille als Direktor des Geologisch-Paläontologischen Instituts der Humboldt-Universität zu Berlin an und wurde dabei gleichzeitig Direktor des Geotektonischen Instituts der Akademie der Wissenschaften zu Berlin.

Mitglied mehrerer Akademien und wissenschaftlicher Gesellschaften, vielfach geehrt – unter anderem war er Nationalpreisträger 1.Klasse der DDR 1953 und erhielt 1956 die Ehrendoktorwürde der Universität Hannover, hinterließ Bubnoff ein wissenschaftliches Werk von mehr als 5000 Druckseiten. Zu seinen Höhepunkten als akademischer Lehrer gehörte ein Vortragszyklus in russischer Sprache an der Moskauer Lomonossow-Universität (1956) vor einem Auditorium von mehr als 1000 Zuhörern.

Serge von Bubnoff lebte in einer Zeit, in der das geologische Weltbild noch auf der Kontraktionstheorie und dem Fixismus aufbaute. Das geologische Denken war bestimmt von Kratonen, stabilen und labilen Schelfen und von den Geosynklinalen, die Ausgangspunkt sein sollten für die Gebirgsbildungen. Das von Hans Stille entworfene geschlossene geotektonische Bild mit tektonischen Phasen und mit Magmenzyklen hatte jahrzehntelang die Geologie beherrscht.

In den „Grundprobleme(n) der Geologie“ wird aber auch erkennbar, dass v. Bubnoff die sich abzeichnenden Veränderungen in den geologischen Theorien schon gesehen hat und sich auch der Konsequenzen bewusst war, die sich aus der Theorie der Kontinentaldrift ergeben könnten: „Es ist nicht zu verkennen, daß die vorgebrachten geologischen Tatsachen teils entschieden, teils wenigstens andeutungsweise g e g e n (Sperrung v. Bubnoff) die fixistischen Hypothesen, insbesondere gegen die Kontraktions-Hypothese sprechen.“

Die Serge-von-Bubnoff-Medaille (gestiftet 1958) wird von der Deutschen Geologischen Gesellschaft – Geologische Vereinigung e. V. (DGGV) für das herausragende Gesamtwerk deutscher und ausländischer GeowissenschaftlerInnen oder Geowissenschaftler verliehen. Die Verleihung erfolgt anlässlich der Hauptversammlung der DGGV im Herbst eines Jahres.

Die Serge-von-Bubnoff-Medaille wird für das herausragendes Gesamtwerk auf nationalem oder internationalem geowissenschaftlichem Gebiet verliehen.

Preisträger 2021

Prof. Dr. Jan-Michael Lange
Dr. habil. Gösta Hoffmann

 

Prof. Dr. Jan-Michael Lange (links)   Dr. habil.  Gösta Hoffmann (rechts)
Aus: Ehrungen der Deutschen Geologischen Gesellschaft ‒ Geologische Vereinigung (DGGV) 2021 [Laudationes by the Deutsche Geologische Gesellschaft ‒ Geologische Vereinigung (DGGV) 2021] : DOI: 10.1127/zdgg/2021/0310

 

 

Liste der Preisträger

 

 

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