Gustav-Steinmann-Medaille (seit 1938)
Die Gustav-Steinmann-Medaille wurde 1938 von der Geologischen Vereinigung gestiftet und wird an Geowissenschaftler für herausragende Gesamtleistungen in den Geowissenschaften verliehen.
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Johann Heinrich Conrad Gottfried Gustav Steinmann wurde am 29. April 1856 in Braunschweig geboren und verstarb am 7. Oktober 1929 in Bonn.
Gustav Steinmann studierte in Braunschweig und München, wo er bei Karl von Zittel 1877 über fossile Hydrozoen aus der Familie der Coryniden promoviert wurde. Ein weiterer Lehrer in München war Carl Wilhelm von Gümbel (Petrographie), bei dem er den Umgang mit Dünnschliffen lernte. 1877 kam Steinmann nach Straßburg als Assistent von Ernst Wilhelm Benecke, wo er im Jahre 1880 habilitierte mit einer Arbeit über Fossilien der Jura und Kreide von Caracoles in Bolivien.
Nach Arbeiten in Südamerika ging er zunächst 1885–1886 als außerordentlicher Professor nach Jena und wechselte dann nach Freiburg im Breisgau, wo er 1899/1900 Rektor war und bis zu seinem Wechsel nach Bonn im Jahre 1906 blieb. In Bonn leitete er den Neubau des Institutes, das 1911 eröffnet wurde. 1924 wurde er emeritiert.
Steinmanns Hauptarbeitsgebiet war Südamerika. Ab 1892 gab er die Reihe 'Beiträge zur Geologie und Paläontologie von Südamerika' heraus, die bis 1927 in insgesamt 29 Bänden erschien. 1892 erschien seine geologische Karte von Südamerika (in Berghaus, Physikalischer Atlas, Gotha 1892) und 1891 eine Skizze der Geologie Südamerikas in The American Naturalist. 1929 erschien sein Standardwerk zur Geologie Perus.
Gustav Steinmann war Gründungsmitglied der Geologischen Vereinigung (und deren Vorsitzender von 1920 bis 1930 sowie Hauptschriftleiter der Geologischen Rundschau von 1910 bis 1924), erster Schriftführer des Oberrheinischen Geologischen Vereins und Vorsitzender der Naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg im Breisgau. Er war Ehrenmitglied der Deutschen Geologischen Gesellschaft.