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Page of the DGGV- Chairman 2019

 Dezember 2019

Liebe Leserinnen, Liebe Leser,

im September hatten wir unsere Jahrestagung an der Westfälischen Wilhelm Universität in Münster – ein Höhepunkt auch in diesem Jahr, auf den sich unsere ganze Aufmerksamkeit konzentriert hat. Mit mehr als 600 Teilnehmern hat das, von Heinrich Bahlburg und seinem Team, hervorragend organisierte und zusammengestellte Programm wieder ein breites Interesse gefunden. Als ein Beispiel möchte ich hier nur die Poster Veranstaltung nennen, die großen Anklang fand, mit vielen weiterführenden Diskussionen damit verbunden. Auch nochmals meinen Glückwunsch an die drei Preisträgerinnen und Preisträger des Poster Wettbewerbs – hervorragende Arbeit, präsentiert durch junge Nachwuchswissenschaftler! Ich bin sicher, dass das überreichte Preisgeld eine gute Verwendung findet.

Unser nächstes, großes Ziel ist die GeoUtrecht 2020 am 24-26 August 2020 am neuen Campus der Universiteit Utrecht in den Niederlanden. Die Vorbereitungen sind im vollen Gange und Sie können alle weiteren Entwicklungen auf www.geoutrecht2020.org verfolgen. Unter dem Thema „Earth! Treasures, Threats, Transitions“ wird insbesondere die Zusammenarbeit mit den Mitveranstaltern (KNGMG, PalGes, EAGE), ein weiterer Schritt sein, in Richtung vermehrter Kollaboration mit anderen Geo-Gesellschaften. Eines der Ziele der DGGV muss es sein, durch eine solche Zusammenarbeit innerhalb Deutschlands und mit unseren Nachbarländern neue Ideen zu entwickeln und Impulse zu setzen.

Auch im Bereich der Digitalisierung gibt es Fortschritte zu berichten, die ich hier gerne einführe. Zum Ersten, ist die DGGV jetzt erstmals auch in den sozialen Medien vertreten. Die Fachsektion TSK ist jetzt bei Twitter zu finden unter @TSK_DGGV. Herzlichen Dank an Kamil Ustaszewski aus Jena. Eine Weiterführung dieses Ansatzes durch andere Fachsektionen ist ausdrücklich erwünscht.

Zum Zweiten, sehe ich mit großer Freude die sehr positive Entwicklung um die Smartphone Applikation „Outcrop Wizard“, die die DGGV seit der GeoBonn 2018 unterstützt (https://outcropwizard.de/). Sie macht es Ihnen leicht, wichtige, geologische Aufschlüsse in Deutschland und darüber hinaus zu finden, oder besser noch, selbst zu dokumentieren – ein wichtiger Schritt für uns Geologen, wie ich meine. Er bringt die Geowissenschaften in Kontakt mit einem breiten Publikum und macht georeferenzierte Informationen einfach zugänglich. Wir brauchen solche Multiplikatoren! Mein Dank geht an Gösta Hoffmann.

Zum Dritten, bekommen unsere Mitglieder regelmäßig einen E-Mail Newsletter mit Kurzinformationen und relevanten links zu weiteren Informationen. Falls Sie dieses Medium für Ihre Mittteilungen benutzen möchten, wenden Sie sich bitte an unsere Geschäftsstelle in Berlin unter info@remove-this.dggv.de. Wir werden Ihre Anregungen gerne aufnehmen.

Zuletzt, lassen Sie mich noch auf die, in diesem GMIT-Heft abgedruckte Eröffnungsrede zur GeoMünster 2019 hinweisen. Ich hoffe, Sie können sich darin wiederfinden und die angesprochenen Themen unterstützen – nur so könne wir gemeinsam Fortschritte erzielen und die Kollaboration in den Geowissenschaften weiter ausbauen.

Glückauf

 Ihr

Jürgen Grötsch


 


September 2019

Liebe Leserinnen, Liebe Leser,

wie in der letzten Ausgabe versprochen, möchte ich in diesem GMIT Beitrag zuallererst auf die junge Generation eingehen und, damit eng verbunden, auf die Frage, warum Geowissenschaften im deutschsprachigen Raum bis heute nicht einen ähnlichen Stellenwert einnehmen wie vergleichbare naturwissenschaftliche Fächer, etwa Physik und Chemie.

Eine der wohl wichtigsten Ursachen besteht darin, dass Geologie nicht Teil der schulischen Ausbildung und der Lehrpläne in den verschiedenen Bundesländern ist. Interessanterweise ist dies, etwa in den USA, anders geregelt und Geologie ist dort ein prominenter Teil der schulischen Curricula. Diese Diskrepanz in den Lehrplänen anzugehen, und Geologie in unserem föderalen Schulsystemen einzuführen, ist eine große Aufgabe und muss eine Zielsetzung der DGGV, zusammen mit dem DV-Geo, sein.

Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es langfristiger, beharrlicher Bemühungen. Frau Sylke Hlawatsch hat gezeigt, wie man diese Herausforderung angehen muss. Sie hat es mit ihrem Beitrag geschafft, Geologie in Schleswig-Holstein in einer Jahrgangsstufe im Lehrplan einzuführen – eine großartige Leistung, wie ich meine, und ein wichtiger Schritt, dem hoffentlich noch viele Folgen werden. Deshalb ist es eine große Ehre für die DGGV, und für mich persönlich, dass Frau Sylke Hlawatsch bei der GeoMünster 2019 mit der Serge-von-Bubnoff Medaille ausgezeichnet wird. Herzlichen Glückwunsch! Ich hoffe, Sie wird noch viele Nachahmer und Unterstützer finden, die diese Idee weitertreiben und Geologie in den Schullehrplänen aller Bundesländern einführen. Die DGGV wird solche Bestrebungen sicher unterstützen.

Darüber hinaus gehen unsere weiteren Planungen für folgendes Jahr gut voran. Die DGGV Jahrestagung 2020 wird in Utrecht stattfinden, das als das Zentrum der Geowissenschaften in den Niederlanden gilt. Dort finden sich, neben den universitären geowissenschaftlichen Einrichtungen (UU) auch der geologische Dienst der Niederlande (TNO), der staatliche Arm für Geo-Energieresourzen (EBN), sowie geowissenschaftliche Organisationen (EAGE) – eine ideale Lokation für eine Konferenz. Geothermie ist dort heute ein Schwerpunkt, ähnlich wie wir dies in München sehen – nur ein Thema unter vielen, das diese Konferenz prägen wird.

Der Termin für die GeoUtrecht 2020 ist am 24-26 August 2020 und der Veranstaltungsort wird der neue Campus an der Universiteit Utrecht sein. Notieren Sie sich bitte diesen Termin in Ihren Kalendern – etwas früher als üblich, da in den Niederlanden die Vorlesungen schon Anfang September wieder beginnen und so die Räumlichkeiten nur im August verfügbar sind. Die Jahrestagung 2020 findet dieses mal in Kooperation mit der Niederländischen Geologischen Gesellschaft (KNGMG), der European Association of Geoscientists and Engineers (EAGE), der Paläontologischen Gesellschaft (PalGes), und TNO statt. Eine sehr interessante Kombination, die sicherlich wieder einmal neue Impulse setzen wird. Sie folgt der Tradition, die Jahrestagung auch immer wieder in angrenzenden Nachbarländern abzuhalten – eine Tradition, die ein wichtiger Bestandteil der DGGV ist. Sie drückt das Bestreben aus, neue Ideen aufzunehmen, sich nach außen zu wenden und mit anderen geologischen Gesellschaften in unseren Nachbarländern zusammenzuarbeiten.

Aber zuerst einmal freue ich mich darauf, Sie vom 23. bis 25. September bei der GeoMünster 2019 zu treffen.

Glückauf

 Ihr

Jürgen Grötsch


März 2019

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

mein letzter GEOlobby-Beitrag hat mit den Worten geendet „Traditionen bleiben nicht in Erinnerung, wenn sie nicht beständig mit Erneuerung gepaart werden.“ Die Frage bleibt, wie kann man Erneuerung angehen und was macht eine Mitgliedschaft in der DGGV attraktiv? Ich möchte heute zwei solcher Aspekte ansprechen:

Zum einen ist es die Frage der Kommunikation. Wir müssen unseren Beitrag dazu leisten Brücken zu bauen zwischen akademischen Institutionen, Grossforschungseinrichtungen, Industrie, Politik und auch der Öffentlichkeit. Eines unserer wichtigsten Instrumente dazu ist die stets beliebter werdende Jahrestagung die am 22-26. September 2019 in Münster stattfindet (www.GeoMuenster2019.de). Ich möchte Sie alle dazu auffordern auch dieses Jahr wieder die Gelegenheit zu nutzen, dieses Treffen zu einem – besser vielleicht – dem jährlichen „Networking Event“ der Geowissenschaften im deutsch-sprachigen Raum zu machen. Das letztere ist sicherlich eines unserer Ziele.

Mein Dank geht deshalb an das Organisationskommittee um Prof. Heinrich Bahlburg am Geologischen und Paläontologischen Institut in Münster, die ein attraktives Programm um das Thema „Earth – Past, Present and Future“ herum aufgebaut haben. Ich hoffe, Sie machen von diesem Angebot Gebrauch und wir sehen uns dort.

Zum anderen ist es der Aspekt der Kollaboration. Die Digitalisierung hat und wird noch weiter vieles verändern. Auch die DGGV muss sich dieser Fragestellung widmen. Ein Beispiel dazu ist Geodatenmanagement, ein sich rasant entwickelnder Bereich, in dem die Geowissenschaften mit ihren enormen Datenmengen eine grosse Herausforderung sehen. Durch die stets grösser werdenden Volumen („Big Data“), müssen neue, gemeinsame Lösungen zu Fragen um Speicherung, Format-Standardisierung, Suche, Verfügbarkeit und Arbeitsabläufe erarbeitet werden, die alle Bereiche der Geowissenschaften betreffen. Sie betreffen gleichzeitig auch weite Teile unserer Gesellschaft und sind abhängig von politischen Entscheidungen. Deshalb sind diese Fragestellungen nur lösbar durch eine enge Kollaboration zwischen Geowissenschaften (Grossforschungseinrichtungen und Universitäten), Politik (Bund und Länder), Industrie und IT Fachleuten (Cloud und Datenspezialisten). Ziel ist es diese verschiedenen Gruppen an einen Tisch zu bringen um den Status Quo and Lösungsvorschlage zu diskutieren. Sicher keine einfache Aufgabe zukunftsfähige Lösungen zwischen diesen Institutionen auszuarbeiten - DGGV und der Dachverband können dabei eine vermittelnde Rolle spielen. Technologischer Fortschritt hängt entscheidend von einer solchen Lösung ab.

Dies macht ein weiteres Ziel deutlich: Es muss uns gelingen, den Geowissenschaften den adäquaten Stellenwert in der Mitte unserer Gesellschaft zu geben, den ich für unabdingbar halte. Ich möchte Sie bitten daran mitzuarbeiten, denn es Bedarf unser aller Zusammenarbeit.

Glückauf

 Ihr

Jürgen Grötsch


 


Context Column

Präsident Dr. Jürgen Grötsch