Inhalt

Blick auf den Schneidkopf mit Rundschaftmeißeln, an dem die Sensoren angebracht sind. Foto: Detlev Müller / TU Bergakademie Freiberg

Wenn ein Meißel Fühler hätte: Ausgründungsprojekt testet intelligente Sensorik an Rundschaftmeißeln

Auf dem Gelände der Freiberger Landschaftsgestaltungs-, Straßen-, Tief- und Was-serbau GmbH hat das Ausgründungsprojekt „RockFeel“ am Institut für Bergbau und Spezialtiefbau der TU Bergakademie Freiberg einen mobilen Teststand für Sensorik an Gesteinsabbaumaschinen eingerichtet.

Mit einer an einem Kettenbagger angebauten Gesteinsfräse testet das angehende Gründerteam an mehrschichtigen Probekörpern aus Beton einen Prototyp seiner Erfindung – ein sensorbasiertes Analysesystem für schneidende Gewinnungsmaschinen im Bergbau und Bauwesen. Anhand berührungslos messender, robuster Sensoren direkt an den Rundschaftmeißeln auf dem Schneidkopf wollen die Ingenieure um Projektleiter Dr. Taras Shepel Festigkeitsunterschiede im geschnittenen Material erkennen. Es wird aber auch geprüft, inwieweit sich Überlastung, Blockade oder Bruch der Meißel erkennen und damit der Verschleiß der Werkzeuge und Gesamtmaschine reduzieren lässt.

Das System nutzt High-Tech-Sensorik und moderne Datenanalysemethoden, um Erze auch aus geringmächtigen Ganglagerstätten wirtschaftlich gewinnen zu können.

„Wenn anhand von Unterschieden in der Gesteinsfestigkeit Schichtgrenzen auch ohne direkte Sicht durch den Bediener während des Schneidvorgangs erkannt werden können, lassen sich Wertminerale selektiv und perspektivisch auch automatisiert gewinnen. Das spart erhebliche Ressourcen und Kosten in der Prozesskette und verringert die Umweltbelastung deutlich – für den schlanken Bergbau der Zukunft“, skizziert die in Freiberg ausgebildete Wirtschaftsingenieurin Katharina Rosin, zuständig für Geschäftsentwicklung und Finanzen, das Geschäftsmodell der künftigen Firma.

„Unser aktuell zum Patent eingereichtes System sollte auch klüftiges Gebirge rechtzeitig vor dem Unterfahren erkennen können. Zudem sind wir zuversichtlich, eine verschleißbasierte Optimierung der angewandten Lösekräfte und Instandhaltungsintervalle zu erreichen. Das hilft Bergleuten und Tunnelbauern unmittelbar, die Kosten bei schneidender Gewinnung oder im Vortrieb zu reduzieren und die Arbeitssicherheit zu erhöhen“, meint Serdar Yasar, Ph.D., der seit mehr als zehn Jahren in Istanbul an Bergbaumaschinen geforscht hat. Mehr erfahren...

Kontextspalte

Kontakt

Deutsche Geologische
Gesellschaft – Geologische
Vereinigung e. V. (DGGV)

Geschäftsstelle Berlin
Rhinstraße 84
12681 Berlin

Ansprechpartnerin:
Frau Lara Müller-Ruhe
Tel. 030-509 640 48
E-Mail senden

www.dggv.de

Erdölförderung im Emsland

Erdölförderung im Emsland (Foto: Wintershall Holding GmbH)