Spurenelementen auf der Spur
SONNE-Expedition überquert den Südpazifik, um die Nährstoffversorgung des Ozeans zu bewerten
Eisenhaltige Flüssigkeiten, die aus hydrothermalen Quellen am Meeresboden austreten, können das Leben im ansonsten nährstoffarmen Oberflächenwasser des offenen Ozeans ankurbeln. Eine Expedition mit dem deutschen Forschungsschiff SONNE durchquert derzeit den Südpazifik und sammelt Daten über die Versorgung mit Nährstoffen und Spurenelementen sowie die daraus resultierende Planktonproduktivität. Mit seinen Messungen will das multinationale Team unter Leitung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel in Kooperation mit der Jacobs University Bremen auch mehr über die Möglichkeiten und Grenzen der Kohlendioxid-Aufnahme im Ozean erfahren.
Der Südpazifik ist eine der abgelegensten und am wenigsten erforschten Meeresregionen unseres Planeten. Er ist auch das größte Ozeangebiet mit extrem niedriger Produktivität: Sein kristallklares, blaues Wasser weist auf ein sehr geringes Vorkommen von Phytoplankton hin. Diese mikroskopisch kleinen Pflanzen leben an der Meeresoberfläche und sind für ihr Wachstum auf Nährstoffe wie Nitrat und Spurenelemente wie Eisen und Kobalt angewiesen. Daher wird vermutet, dass ihre geringe Verbreitung im Südpazifik auf eine knappe Versorgung mit diesen Elementen zurückzuführen ist. Die geringe Produktivität schränkt auch die Aufnahme von atmosphärischem Kohlendioxid (CO2) in diesem Teil des Ozeans ein. Hydrothermale Schlote am Meeresboden versorgen jedoch das Tiefenwasser mit Nährstoffen – und es stellt sich die Frage, ob diese Nährstoffe auch die Oberfläche dieser Meereswüste erreichen. Solche Schlote wurden nun geortet und beprobt. Mehr erfahren...