Laser-scharfe Einblicke in die Kalkbildung
Hochauflösende Bilder eröffnen neues Verständnis lebenswichtiger Prozesse
Von winzigem Plankton bis hin zu Korallen: Kalkbildung ist ein lebenswichtiger Prozess im Ozean. Während kalkbildendes Plankton wichtige Beiträge zur biologischen Kohlenstoffpumpe – dem Transport von Kohlendioxid in die Tiefsee – leistet, bauen Korallen und Kalkbildner am Meeresboden üppige Strukturen auf, die Lebensraum für Fische und viele weitere Arten schaffen. Die zugrundeliegenden chemischen und biologischen Vorgänge entschlüsselt die Wissenschaft Schritt für Schritt – während der Klimawandel sie bereits beeinträchtigt. Erkenntnisse aus der Forschung tragen zum besseren Verständnis dieser wichtigen Funktionen bei. Das erlaubt Vorhersagen darüber, wie der fortschreitende Klimawandel diese Funktionen verändern wird und ob die Begrenzung des Klimawandels sie erhalten kann.
Um genauer zu verstehen, wie sich globale Erwärmung und Ozeanversauerung auf den Schlüsselprozess der Kalkbildung und damit auf die Fähigkeit der Korallen auswirken, Riffe zu bilden, ist ein hochdetaillierter Blick notwendig. Forschenden des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel ist es nun erstmals gelungen, die räumliche Verteilung und Zusammensetzung des Elements Bor im Skelett von Kaltwasserkorallen Lophelia pertusa (Synonym seit 2018: Desmophyllum pertusum) hochauflösend abzubilden. Die Proben wurden bei einer Expedition mit dem Forschungstauchboot JAGO im Jahr 2011 aus dem Trondheimfjord geborgen. Ihre Methoden und Beobachtungen beschreiben sie in einem heute in der Fachzeitschrift Science Advances erschienen Artikel. Mehr erfahren...