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Die Wüste breitet sich aus

In Zentralasien sind Gebiete mit Wüstenklima in den vergangenen 35 Jahren immer größer geworden. Das könnte erhebliche Konsequenzen für die Ökosysteme vor Ort haben, warnen Experten.
von Giorgia Guglielmi

Angesichts des globalen Temperaturanstiegs hat sich das Wüstenklima in Teilen Zentralasiens seit den 1980er Jahren um bis zu 100 Kilometer nach Norden ausgedehnt, wie eine Klimabilanz zeigt. Die Studie, die in der Zeitschrift »Geophysical Research Letters« veröffentlicht wurde, belegt außerdem, dass die Temperaturen in den vergangenen 35 Jahren in ganz Zentralasien, zu dem Teile Chinas, Usbekistans und Kirgisistans gehören, gestiegen sind. Gleichzeitig sind die Bergregionen heißer und feuchter geworden, was den Rückzug einiger großer Gletscher beschleunigt haben könnte.

Mehr als 60 Prozent Zentralasiens sind von einem trockenen Klima mit seltenen Niederschlägen geprägt. Da für Pflanzen und andere Organismen nur wenig Wasser zur Verfügung steht, ist ein Großteil der Region anfällig für steigende Temperaturen, die die Wasserverdunstung im Boden erhöhen und das Risiko von Dürren steigern. Frühere Forschungen zum Klimawandel hätten bereits über durchschnittliche Veränderungen der Temperaturen und Niederschläge in weiten Teilen Zentralasiens berichtet, sagt Studienautor Qi Hu, Erd- und Klimawissenschaftler an der University of Nebraska-Lincoln. Diese Studien lieferten jedoch nur begrenzt Informationen für die Bewohner einzelner Regionen. »Wir müssen die wichtigen Feinheiten des Klimawandels in bestimmten Gebieten kennen«, sagt Hu.
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