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Forschende nehmen Sedimentproben aus dem Tanganyika-See in Ostafrika. Der See gehört zu den größten und tiefsten Seen der Welt. © James Russel, Brown University, USA

Dem Klima der Vergangenheit in Ostafrika auf der Spur

Neue Studie der Uni Kiel entschlüsselt Klimageschichte der vergangenen 40.000 Jahre im tropischen Ostafrika

Die Temperaturen in Ostafrika haben maßgeblichen Einfluss auf den globalen Klimakreislauf. Sie bestimmen den Wärme- und Feuchtigkeitstransport in die nördliche und südliche Erdhalbkugel und steuern damit auch das Klima in Europa. Wie genau sich in der Vergangenheit die Temperaturen in Ostafrika entwickelt haben, ist Gegenstand einer internationalen Studie unter Federführung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), die kürzlich in der Fachzeitschrift Nature Communications erschienen ist. Dem Forscherteam um Dr. Thorsten Bauersachs ist es erstmalig gelungen, einen organischen Temperatur-Indikator, einen so genannten Proxy, zu entwickeln, mit dem sich die Klimageschichte des tropischen Ostafrikas anhand von Sedimentablagerungen des Tanganyikasees über die vergangenen 40.000 Jahre rekonstruieren ließ. Mit Hilfe dieses neuen Proxys (HDI26) konnte das Team einen Temperaturanstieg von rund 4° C in den vergangenen 18.000 Jahren nachweisen, davon allein etwa 1° C in den letzten 250 Jahren.

Sedimentablagerungen, ob in Seen oder am Meeresboden, sind wertvolle natürliche Klimaarchive und geben Aufschluss über die Bedingungen in einem bestimmten Erdzeitalter. Paläoklimaforscherinnen und -forscher können Parameter wie beispielsweise den Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre, die Vegetation, aber auch die Temperaturen in einer Region bestimmen und so ihren Einfluss auf die Entwicklung des globalen Klimas einordnen. Für die Untersuchung bedienen sie sich dabei so genannter Proxies, das können etwa physikalische, biologische oder chemische Indikatoren sein, mit denen Umweltparameter genau erfasst werden. Mehr erfahren...

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