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Einbau der SAMOS-Messstrecke. Geophysiker Michael Grinat vor dem Bohrturm. Quelle: LIAG

Bohrung auf Spiekeroog: Forschende installieren unterirdisches Messsystem am Strand

An der dynamischen Nordseeküste vor Spiekeroog hat das Forschungsvorhaben DynaDeep mittels einer Bohrung das am Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) entwickelte Salzwassermonitoringsystem (SAMOS) direkt an der Hochwasserlinie am Oststrand eingebaut. Ziel des Projektes ist es, ein unterirdisches Messfeld zu installieren, um die Übergangszonen zwischen den Grundwasseraquiferen an Hochenergiestränden und dem Meer zu untersuchen. In diesen Zonen verändern biogeochemische Reaktionen die Grundwasserzusammensetzung, was die Stoffflüsse in Richtung Meer wesentlich beeinflusst. Bislang ist darüber global nur wenig bekannt. Weitere Messinstallationen sind bis Anfang Juni geplant.

Der Untergrund von Hochenergiestränden, also dem offenen Meer zugewandten Stränden, ist stetig in Bewegung. In ihm spielen sich vielfältige chemische, geologische und mikrobiologische Prozesse ab. Die Installation des unterirdischen Messfeldes ermöglicht es der Forschungsgruppe DynaDeep („The Dynamic Deep Subsurface of High-Energy Beaches“) nun bald, diese dynamische Unterwelt, in der sich Salz- und Süßwasser vermischen, kontinuierlich zu überwachen. In der ersten Projektphase, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit rund fünf Millionen Euro gefördert wird und auf vier Jahre angelegt ist, konzentriert sich das Projekt auf den Standort Spiekeroog.

Hydrogeologin Prof. Dr. Gudrun Massmann, die am Institut für Biologie und Umweltwissenschaften (IBU) und am Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universität Oldenburg forscht und lehrt, ist Sprecherin des Forschungsvorhabens. Sie koordiniert mit dem Geophysiker und LIAG-Projektleiter Prof. Dr. Mike Müller-Petke den Einbau der SAMOS-Messstrecke. Weiter beteiligt sind mehrere Forscherinnen und Forscher des ICBM, des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven (AWI), des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie (MPI-MM) in Bremen, der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover sowie der Universität Kiel. Das Team wird von einem Netzwerk von Kooperationspartnern und lokalen Akteuren unterstützt, darunter die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer (NLPV), die Forschungsstelle Küste des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und die Gemeinde Spiekeroog. Mehr erfahren...

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Erdölförderung im Emsland

Erdölförderung im Emsland (Foto: Wintershall Holding GmbH)