Blick in die Vergangenheit des Südwestpazifiks
Forschungsschiff „Sonne“ bricht zu Expedition in die Tasmansee auf
Klimaveränderungen und Meeresströmungen in der Tasmansee im Südwestpazifik sowie die Vereisungsgeschichte der Südinsel Neuseelands stehen im Mittelpunkt einer Expedition unter Leitung der Oldenburger Geochemikerin Prof. Dr. Katharina Pahnke. Knapp vier Wochen lang wird ein Team des Instituts für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universität Oldenburg ab Mitte April gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen des Alfred-Wegener-Instituts Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven (AWI) sowie internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an Bord des Forschungsschiffs „Sonne“ im Südwestpazifik unterwegs sein. Ziel des Vorhabens „PaläoTaNZ“ ist es, mit ozeanographischen und geologischen Methoden einen Blick in die jüngere erdgeschichtliche Vergangenheit der Meeresregion zu werfen. Ein solcher Blick hilft unter anderem, gegenwärtige Klima- und Umweltveränderungen besser zu verstehen.
Schlüsselrolle im globalen Ozean- und Klimasystem ein und ist bisher geologisch und geochemisch nur wenig untersucht“, sagt Pahnke. Der subtropische Teil des größten Weltozeans verbindet die tropischen Gewässer mit den subantarktischen. Hier spielen sich wichtige Prozesse ab, die globale Meeresströmungen und das Wechselspiel zwischen Ozean und Atmosphäre beeinflussen. Gleichzeitig tragen Gletscher und Flüsse Süßwasser und Sedimente in die Meeresregion ein, und die vorherrschenden Winde bringen Staub von Land mit. „Diese Sedimentschichten sind wie ein Archiv der Klimaveränderungen in der Region“, erläutert Pahnke. „Wir können durch verschiedene Untersuchungen die Kopplung von Umweltbedingungen im Meer und den klimatischen Änderungen in Neuseeland über die letzten Vereisungszyklen Neuseelands rekonstruieren.“
Während der Expedition nimmt das Team um Pahnke mit aufwändigen Methoden Proben aus Sedimenten aus Wassertiefen zwischen 900 und 6000 Metern. Diese sogenannten Sedimentkerne können bis zu 25 Meter lang sein. Bereits an Deck öffnen die Forschenden diese Kerne und nehmen anfängliche Untersuchungen vor. Später im Labor bestimmen sie unter anderem die Größe der Sandkörner sowie verschiedene chemische Größen, die etwa Rückschlüsse auf Temperatur und Niederschläge in der Region sowie die Strömungsverhältnisse in der Vergangenheit ermöglichen. Die Forschenden nehmen zudem Wasserproben, die sie auf Spurenelemente und Metall-Isotope untersuchen. Diese Daten geben unter anderem Hinweise auf die aktuellen Meeresströmungen und Stoffeinträge. Mehr erfahren....