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Gneisfelsen am Ufer des Stausees Ottenstein im Waldviertel. Auch diese Brocken haben schon einige hundert Millionen Jahre auf dem Buckel. Doch die ältesten Gesteine Österreichs findet man ein paar Kilometer weiter südöstlich. Foto: DER STANDARD/Robert Newald

1,4 Milliarden Jahre: Forscher finden ältestes Gestein Österreichs

Bisher galt der Dobra-Gneis im Waldviertel als Rekordhalter

Die Böhmische Masse mit ihren Mulden, flachen Tälern, Hügeln und Kuppen ist der erodierte und abgeschliffene Überrest eines sehr alten Gebirges. Ihr Ursprung liegt im Karbon vor 400 bis 300 Millionen Jahren. Das Gebirge begann sich aufzufalten, als die Großkontinente Gondwana und Laurussia miteinander kollidierten. Was man heute zwischen Tschechien und Polen als Böhmische Masse kennt, verteilte sich damals vermutlich über mehrere Mikrokontinente, die zwischen die zusammenrückenden kontinentalen Riesen gerieten. Eingeklemmt und hochgedrückt, gingen diese Krustenteile schließlich im Superkontinent Pangaea auf.

Die Wurzeln des Gebirges

Geologen kennen diese Ära als Variszische Orogenese. Damit ist die Böhmische Masse mehr als dreimal so alt wie die Alpen weiter südlich – und man sieht ihr das Alter durchaus auch an: Die Erosion hat im Verlauf der Äonen an einigen Stellen die Wurzeln dieses Gebirges freigelegt. Das sedimentäre Ursprungsmaterial der metamorphen Gesteine ist etwa 450 bis 900 Millionen Jahre alt.

Aufgehäuft hatte sich dieses auf noch älteren Teilen der Erdkruste, deren Rudimente sich in Form des sogenannten Dobra-Gneis zwischen Artstetten im Süden und Waidhofen an der Thaya im Norden des niederösterreichischen Waldviertels bis heute erhalten haben. Diese Felsen wurden auf 1,377 Milliarden Jahre datiert, was sie zum bisher ältesten Gestein Österreichs machte.  Mehr erfahren...

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